Historisches 1

 

 

 

Anders als auf dem Kontinent orientierten sich die Bassmacher in London zwischen 1790-1860 an Instrumenten der alten Brescianer Meister und passten sie an die Bedürfnisse der sich vergrößernden Orchester und Säle an. Der Bassvirtuose

Domenico Dragonetti spielte dabei eine bedeutende Rolle. Vincenzo Panormo aus Palermo brachte 1791 den Cremonenser

Stil nach London und hatte damit enormen Einfluß auf den englischen Geigenbau. Herausragend ist auch John Lott Sr.,

weithin akzeptiert als " the king of english bassmakers".

Er baute feine Instrumente, die den besten Italienern ebenbürtig waren und tüftelte wie kaum ein anderer an der Bass-

konstruktion. Bernard Simon Fendt Jr. war einer der ersten, die Gasparo da Salo, Paolo Magginiund Nicolo Amati exakt

kopierten. Last but not least erdachte Thomas Dodd das originell britische Konzept der vergrößerten Cremonenser Geige.

Mehr darüber > Historisches 2<.  London wurde ein bedeutendes Zentrum für den Kontrabassbau. Es enstand der klassische englische Orchesterbass, ein Hybrid aus viel Brescianer und einigen Cremonenser Einflüssen. Beispielhaft dafür sind Thomas Kennedys Bässe. Er baute nach den Umrissen des großen Modells von Vincenzo Panormo, aber mit flachem Boden, relativ

hoher Wölbung und F-Löchern von Gaspaso da Salo. Unter Bassisten, die Instrumente der Londoner Schule kennen, kursiert

deshalb der Spruch: Die Engländer haben die besten italiener gebaut.

 

Bibliographische Notiz: 

Ab  Februar 1995 in THE STRAD und ab 1996 in DOUBLE BASSIST findet man bis zu 20 Publikationen über altenglische

Bässe und Bassmacher. Autoren: Thomas Martin und Martin Lawrence , Stefan Krattenmacher, Barrie Kolstein u. a.

 

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