Schon als junger Arzt und passionierter Bassspieler habe ich oft daran gedacht, selber einmal Instrumente zu bauen. Es erschien mir besonders reizvoll, schon über das Basskonzept Einfluß auf klangliche Eigenschaften zu nehmen. Nach dem Berufsleben war es dann soweit. Die Suche nach dem gewünschten Ton konnte nun handwerklich angegangen werden.
In den 1980/90-er Jahren hatte ich das Glück, eine Reihe bedeutender altenglischer Bässe kennenzulernen. Das hat mich offensichtlich ganz entscheidend geprägt, sodass irgendwann der Wunsch aufkam, herauszufinden, wie solche Instrumente schon als Neubauten geklungen haben könnten.
Herausgekommen ist bei dem Projekt, dass meine Instrumente schon nach wenigen Tagen Exzellenzbereiche zeigten und nach 2-3 Wochen sozusagen unter Auslassung der Pubertät schon ziemlich erwachsen waren. Langes Einspielen war kein Thema.
Kontrabassbau allerdings kann über ein halbes Jahr dauern und schon allein deshalb zu einem Selbsterfahrungsprojekt werden. Man kann das nicht einmal jedem Geigenbauer empfehlen. Ist ein neues Instrument jedoch in der täglichen Musikpraxis angekommen, können sich ungeahnte Glücksmomente einstellen und alle Mühen sind vergessen.